Das Jahr 1985 bestätigt den Trend der letzten Jahre. Die WTV-Sportschützen sind mit ihren Leistungen führend im Bergischen Land. Die Turner stellen nach einer Umorganisation nach Jahren wieder eine Wettkampfriege in der Landesliga. Die Handballer wurden wiederholt Dritter der Regionalliga West, und die D-Jugend wurde unter Trainer Bernd Meyer Vizemeister des Handballverbands Niederrhein. Das 125-jährige Bestehen des Vereins wird über das ganze Jahr 1985 gefeiert. Im Januar 1985 lief in der Sporthalle Am Schwanen eine Jubiläums-Sport-Gala mit Olympiasiegern und Weltmeistern ab. Im selben Monat spielte hier die 1. Handballmannschaft Ungarns.
Zum Festakt am 8. August 1985 trafen sich die WTV-er mit zahlreichen Ehrengästen in der festlich geschmückten WTV-Halle. Worte der Anerkennung und des Dankes folgten auch kritische Töne. Bürgermeister Voetmann mahnte, dem WTV müsse es jetzt noch gelingen, das auseindanderdrifftende Vereinsschiff wieder auf einen Kurs der Gemeinsamkeit zu bringen. Der große Festball fand am 8. November 1985 im Bürgerzentrum statt. Als Zugpferd hatte der Vorstand die Jochen-Brauer-Band verpflichtet, die es verstand, die zahlreichen Gäste mit spritziger Musik zu unterhalten und bei Tanz die am Buffet erkämpften Kalorien wieder abzuarbeiten.
Im sportlichen Bereich tat sich wiederum die 1. Handballmannschaft hervor, die das Jubiläumsjahr 1985 mit "weißer Weste" abschloss. Sportlicher Höhepunkt war zweifellos das Handballmatch gegen die Deutsche Nationalmannschaft, das die WTV-Mannschaft mit nur 4 Toren 30:26 verloren hat. Die von Manni Voß betreute Mannschaft wurde mit stehenden Ovationen der 1400 restlos begeisterten Zuschauer verabschiedet.
Das Jahr 1986 startete ähnlich düster wie das Jubiläumsjahr. Die am 10. März 1986 anberaumte Mitgliedersammlung konnte aufgrund der nur 25 anwesenden stimmberechtigen Mitglieder ( 42 Mitglieder hätten präsent sein müssen) nicht stattfinden. Diese Peinlichkeit blieb dem Verein zwar in den Folgejahren erspart, dafür beherrschten hier dann Zwistigkeiten das Geschehen. Vornehmlich ging es um Geld und um den Handball. Also die Sportart, die den WTV weit über die Grenzen des Bergischen Landes bekannt gemacht hat. Alle Jahre wieder glänzte die 1. Handballmannschaft mit vorderen Plätzen in der Regionalliga, verpasste jedoch immer den Aufstieg in die nächst höhrer Spielklasse. Neben dem sportlichen Glanz der Handballer verblassten in den Jahren ab 1986 die sportlichen Erfolge der übrigen Abteilungen ein wenig. Jedoch wurde auch hier sowohl in der Breite als auch leistungsbezogen guter Sport geboten. Neben den Sportschützen und den Tischtennismannschaften traten die Schwimmer immer stärker in den Vordergrund.
Im März 1990 erklärte Ekkehard Steckmann als 1. Vorsitzender des WTV seinen Rücktritt, Klaus Junge aus dem Lager der Schwimmer wurde bei der Mitgliederversammlung als neuer Vorsitzender gewählt. Anfang Juli wurde der 1. Vorsitzende mit dem Wunsch der Sparkasse konfrontiert: der Vorstand der Sparkasse würde ihn gerne kennen lernen. Vorher müssten jedoch ein paar Dinge geklärt werden. Es folgte ein Schock: neben der offiziellen Buchführung gab es noch eine Schattenbuchführung und tiefrote Salden auf schwarzen Konten. Bereits seit Anfang 1983 war der Geldbedarf für das Aushängeschild Handball größer als an Sponsorengeld zur Verfügung stand. Man hatte immer mit dem Aufstieg und damit an das große Geld geglaubt, beides ließ sich leider nicht umsetzen. In den Gesprächen mit den seinerzeit zuständigen Vorstandsmitgliedern kam heraus, daß man die Wahrheit in den jährlichen Mitgliederversammlungen bewusst verschwiegen hatte. Außerdem hat das Finanzamt gerade dem Verein die Gemeinnützigkeit aberkannt.
Für den 23. August 1990 wurde eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen, um hier den Mitgliedern den aktuellen Stand der Dinge darzulegen und um einen neuen Vorstand zu wählen. In einer knapp 20-minütigen Rede stellte der Vorsitzende die aktuelle Lage vor und erläuterte bereits hier, dass der Verein um den Verkauf der vor 10 Jahren geschaffenen Vereinsanlage nicht umhin käme. Mit Klaus Junge als Vorsitzender, Bodo Grajewski als Geschäftsführer und Helmut Hennig als technischem Leiter wurde ein neuer Vorstand gewählt. Man kam überein, den Verkauf der Anlage zunächst zurückzustellen und alle Möglichkeiten auszuloten, wie man der Schulden von rd. 1,1 Mio. DM Herr werden könnte.
Nach wie vor spielen die Handballer im Senioren- wie auch im Jugendbereich eine dominante Rolle. In der Saison 1991/92 spielen 3 Jugendmannschaften in der Oberliga als höchster Deutscher Jugenklasse. Auch die Sportler aus den Abteilungen Judo, Tischtennis, Schwimmen und die Sportschützen treten immer stärker in dern Vordergrund. Beachtliche Erfolge auf Bezirks- und Landesebene können in Jahren 1990 bis 1993 erzielt werden. Im Bereich Turnen konnte schon 1990 dank Unterstützung der Krankenhausärzte die erste Koronarsportgruppe ins Leben gerufen werden, die sich in Folgejahren immer größerer Beliebheit erfreute.
Der Beschluss der Mitgliederversammlung vom Frühjahr 1991, die Turnhalle und den Gaststättenbereich mit Wohnhaus zu verkaufen, konnte nach äußerst langwierigen Verhandlungen erst 1993 realisiert werden. Dem WTV blieb ein Nutzungsrecht am Jugendraum in der Turnhalle und die Sportschützen konnten auf Ihrer Schießanlage verbleiben. Von 1991 bis 1993 wurden außerdem die Gerichte bemüht, da sich der Verein und die früheren Vorstände nicht einigen konnten.
Auch wurden schon ab 1991 die ersten Kurse des Sport- und Gesundheitsprogramms in der Kattwinkelschen Fabrik durchgeführt. Das Geräteturnen wird nur noch in der Gruppe von Angelika Gebauer-Freund auf Leistungsniveau durchgeführt, und hier sind es vor allem die jungen Mädchen, die die Farben des WTV auf Gau- und Bezirksebene vertreten.
Nachdem alle Belange des finanziellen Desasters abgewickelt waren, war der Verein keinesfalls schuldenfrei. Zum Jahresende 1993 stand der Verein noch mit knapp 90.000 DM in der Kreide; erst Ende 1998 hat sich der Verein von diesem Trauma befreien können.
Im Jahr 1994 konnten sich der Vorsitzende, die Koronarsportler und die Handballer nicht über eine angemessene Hallennutzung einigen. Der zur Einigung eingesetze Ältestenrat verbannte die Koronarsportler in die Realschulhalle und sprach den Handballern dafür mehr Trainingszeiten in der Sporthalle am Schwanen zu. Das Ergebnis: der Vereinsvorsitzende Klaus Junge legte sein Amt nieder und die Koronarsportler schlossen sich einem anderen Verein an.
Nachdem sich die Leichtathletik schon Ende 1992 mangels geeigneter Trainingsmöglichkeiten nach Wipperfürth zur dortigen LG abgemeldet hatte und die Leichtathletik nur noch in Form des Lauftreffs bestand. verlief die Saison 1994/95 auch für die Handballer mit mehr Schatten als Licht. 1996 erfolgte der fast unvermeidliche Abstieg aus der Regionalliga. Ähnlich unerfreuliche Dinge gab es ebenso aus dem Jugendbereich der Handballer zu berichten. In den Abteilungen Judo, Sportschießen und Schwimmen konnten sich die guten Ergebnisse der vorangegangenen Jahre bestätigen bzw. ausgebaut werden.
Erst in der Mitgliederversammlung im Frühjahr 1996 konnte der seit dem Rücktritt von Klaus Junge im Jahr 1994 verwaiste Posten des 1. Vorsitzenden mit Friedrich-Albert (genannt F.A.) Blasberg neu besetzt werden. Ebenfalls im Jahr 1996 wurde in der Oberen Remscheider Str. die erste Geschäftsstelle des WTV eröffnet. Bedauerlicherweise wurde sie jedoch von den Mitgliedern so gut wie gar nicht angenommen und demnach im Jahr 1997 wieder geschlossen. Ein Versuch war es jedoch allemal wert.
Sportlich machten in dieser Zeit mehrere junge Sportler durch herausragende Leistungen auf sich aufmerksam. Inga Zajons und Hendrik Wirt bei den Sportschützen sowie Regina Gross, Benedikt Käsbach und Sebastian Weber bei den Judokas. Diese Sportler fand man auch in den Folgejahren in den Siegerlisten auf Bezirks-, Landes- und sogar auf Bundesebene. In der Tischtennisabteilung ging es in diesem Bereich leider in den Folgejahren bergab. Auch die Leichtathleten kamen nicht so richtig wieder auf die Füße. Zaghafte Anfänge in den Jahren 1996/97 mit ca. 20 Kindern wurden gemacht, doch es fehlte die Konstante im Umfeld. Kontinuierliche Fortschritte gab es aus der Schwimmabteilung zu vermelden. In der Leistungsgruppe brachte die Arbeit der ehemaligen Leistungsschwimmerin und heutigen Trainerin Sabine Feige achtbare Erfolge, die bis zur Teilnahme bei den Deutschen Meisterschaften führte. Von jedem Wettkampt kamen die Aktiven reich dekoriert zurück.
Finanziell wurde der kommerzielle Teil der Handballabteilung (1. Mannschaft) in der Spielzeit 1997/98 auf neue Füße gestellt und an die Startrack GmbH ausgegliedert. Damit wurde das finanzielle Risiko für den Verein minimiert. Hierum hat sich insbesondere der neue Vorsitzende Manfred Voss verdient gemacht, der im Sommer 1997 das Amt des 1. Vorsitzenden von F.A. Blasberg übernommen hatte.
Im Jahr 1997 war ein Höhepunkt zweifellos der erste Wermelskirchener Kirmesumzug aus Anlass der 400. Kirmes. Die WTV-Gemeinschaft beteiligte sich mit einem überaus starken Aufgebot Es war ein phantastisches Bild, als sich der knapp einen Kilometer lange Zug den Weg durch Wermelskirchen bahnte.
Die Handballer wussten wieder an die alten Erfolge anzuknüpfen und schafften 1998 den Wiederaufstieg in die Regionalliga.
Das letzte Jahr des alten Jahrtausends verlief für den WTV in geordneten Bahnen. Der Verein hatte keinen Schulden mehr, die Finanzen sind wohl geordnet und sportlich geht es auch den Abteilungen wieder Aufwärts, die in den vergangenen Jahren Sorge bereitet hatten, z. B. in der Leichtathletikabteilung wie auch bei den Tischtennisspielern.Die in einer Mitgliederversammlung beschlossene Übergabe des WTV-Archives an den Geschichtsverein wurde 1999 abgeschlossen. Auch findet 1999 nach mehrjähriger Pause zum ersten Mal wieder ein Vereinsfest statt. Neben der Ehrung langjähriger Mitglieder zeigen verschiedene WTV Gruppen ihre Vielfälltigkeit, um Vereinsfeste zu gestalten. Bis tief in die Nacht haben sich rd. 250 WTV-er zusammengefunden und im Bürgerzentrum kräftig gefeiert.
Im Jahr 2000 knüpfen die Schützen mit Inga Zajons -Deutsche Meisterin mit der mehrschüssigen Sportpistole- und die Judokas mit Regina Groß -Westdeutsche Meisterin in ihrer Gewichtsklasse- an die vorjährigen Erfolge nahtlos an. Auch die Handballer sind wieder gut im Geschäft , scheitern jedoch schon in der zweiten Runde der Play-offs zur 2. Bundesliga. Der erneute Versuch eine Basketball-Gruppe zu etablieren scheitert, stattdessen wird eine neue Volleyballgruppe ins Leben gerufen.
Nachdem die Sportschützen ihre alte Wirkungsstätte im Vorjahr verlassen hatten, hatte sich Armin Kalthoff für das Jahr 2000 vorgenommen, den alten Schießstand abzubauen und die Räumlichketen für das Kursprogramm umzugestalten. Mit einigen wenigen Helfern hat er überwiegend in Eigenleistung eine phantastische Anlage, den "WTV-Gymnastik-Treff" geschaffen. An 4 Tagen pro Woche werden hier nun 14 Kurseinheiten aus dem reichhaltigen Sport- und Gesundheitsprogramm mit jeweils 10 Teilnehmern angeboten.
Im Herbst 2001 tritt unerwartet Wolfgang Lorenz als Geschäftsführer zurück, Manfred Voss und Armin Kalthoff bilden für längere Zeit den geschäftsführenden Vorstand, da auch auf der Mitgliederversammlung 2002 kein Nachfolger für Wolfgang Lorenz gefunden wurde.
Im Herbst 2002 kommt es dann ganz dicke, denn aus dem Urlaub kündigt Manfred Voss seinen sofortigen Rückzug an. Armin Kalthoff steht völlig alleine da. Ende November 2002 kündigt sich eine neue alte Lösung ab: der verbliebene Restvorstand und die Beisitzer setzen Klaus Junge als neuen Vorsitzenden, Armin Kalthoff als Geschäftsführer und Anne Ueberholz als techn. Leiterin ein.
Die Bestätigung erfolgte in der Mitgliederversammlung im Frühjahr 2003. Nachdem im Vorstand wieder Ruhe eingekehrt ist, fängt es bei den Handballern an zu grummeln. Altgediente Handballer wie Friedel Prinz ziehen sich zurück. Abteilungsleiter E. Schmied zieht es zum TuS Niederwermelskirchen. Auch im Jugendbereich machen sich Abnutzungserscheinungen erkennbar. Das Duo Römmler/Peiseler zieht sich ebenfalls zurück. Für die Startrack GmbH, die seit mehreren Jahren den kommerziellen Teil der 1. Handballmannschaft abwickelte, soll eine neue Gesellschaft gegründet werden. Von dieser glaubte man, dass sie die Belange der Mannschaft umfassender und wirkungsvoller gestalten könne. Nach langem Hin- und Her wird zur Saison 2003/2004 die Sportev -Sport und Event AG- aus der Taufe gehoben.
Sportlich gesehen blieb 2003 alles beim Alten. Bei den Sportschützen taucht neben Inga Zajons auch Hannelore Kerlies immer wieder in den Siegerlisten auf. Die Judokas sind weiterhin gut in Form, hier macht neben Regina Groß der Judoka Marco Stosberg immer stärker auf sich aufmerksam. Die Schwimmer belegen wie in den Jahren vorher gute Platzierungen bis hin zu den NRW-Meisterschaften. Die Leichtathleten sind voll im Aufwind, in 2003 zählt man rd. 100 Aktive. Mit Melanie Chrzan hat die Abteilung eine ehemalige Top-Leichtathletin als neue Trainerin gewinnen können. Im Sommer 2003 konnten die Leichtathleten dank einer großzügigen Spende der Sportstifung der Sparkasse Wermelskirchen eine neue Hochsprunganlage im Eifgenstadion in Betrieb nehmen.
Die Volleyballer halten sich 2003 achtbar in der 1. Kreisklasse. Auch die Sportler mit der kleinen Zelluloidkugel schlagen sich achtbar in der Landes- bzw. Bezirksliga., ebenso macht die Tischtennis-Jugend wieder von sich reden. Im Frühjahr 2003 führten Gespräche zwischen WTV und dem TuS Niederwermelskirchen zur Fusion der beiden Jugend-Handballabteilungen, die im Sommer 2003 als JHG Wermelskirchen den Spielbetrieb aufnahm. Erstmals werden Gedanken laut: kann man das, was sich da im Jugendbereich abspielt, unter Umständen auch auf den Seniorenbereich im Handball ausdehnen?
Ohne die sportlichen Erfolge aller Abteilungen und Mannschaften im Jahr 2004 klein reden zu wollen, sportliches Highlight war zweifelsfrei der Auftritt der Deutschen Handball-Nationalmannschaft in der Halle am Schwanen. Vor restlos ausverkauften Rängen trat die von Ole Hölzel betreute WTV-Mannschaft als Gegner in seinem Vorbereitungsspiel für die Olympiade in Athen auf. Das Ergebnis war nachrangig, die Zuschauer waren restlos begeistert. Leider spielte der Wettergott nicht mit, das Rahmenprogramm rund um die Schwanenhalle fiel buchstäblich ins Wasser. Mehr Glück hatte die JHG, die 2004 erstmalig im Eifgen-Stadion ein Rasenhandballturnier organisierten. 40 Jugendmannschaften aus der Region kämpften um die Pokale.
Im Winter 2004/2005 kam die 1. Handballmannschaft mal wieder negativ ins Gerede, man trennte sich von Sportev-Manager Frank Alsdorf und dem langjährigen Spieler Jens Buss. Im Frühjahr 2005 kam es dann zum Ende der Saison zum "Supergau". Die Mannschaft fiel auseinander, die Streitigkeiten waren so groß, dass eine Schlichtung nicht mehr möglich war. Der WTV und die Stadt Wermelskirchen haben Ihr Aushängeschild verloren. Nicht nur die Regionalligatruppe, nein auch die anderen Mannschaften fielen auseinander. Die Abteilung fing praktisch bei Null wieder an. Kurzfristig wurde eine Bezirksliga-Mannschaft auf die Beine gestellt, um der Abteilung und dem Handball im WTV das überleben zu sichern.
Unsere Leichtathleten traten 2005 ermalig als Mitorganisator beim Wermelskirchener Stadtlauf auf. Zwischenzeitlich hat sich diese Veranstaltung gut etabliert. Die Volleyballer steigen auf in die Kreisliga Rheinberg, die 1. Mannschaft Tischtennis muss aus der Landesliga in die Bezirksklasse absteigen. Bei den Judokas hat Jörg Steinwascher Traineramt und Abteilungsleitung niedergelegt. Regina Groß übernimmt die Doppelbelastung und bleibt sportlich mit dem 1. Platz bei den Bezirks- und NRW-Meisterschaften U20 erfolgreich, ebenso Marco Stosberg bei den NRW-Meisterschaften mit dem 2. Platz. Im Spätsommer 2005 führen die Vorstände des SV 09/35 Wermelskirchen und WTV erste Gespräche mit dem Ziel eine gemeinsame Sportgeschäftsstelle als Anlaufstelle für Übungsleiter und MItglieder zu eröffnen.
Ende Januar 2006 ist es soweit, die gemeinsame Sportgeschäftsstelle in der Taubengasse 10 wird eröffnet. Sie ist täglich geöffnet und abwechselnd mit je einem Vereinsvertreter besetzt. In der Mitgliederversammlung im Frühjahr 2006 wird die mangelnde Bereitschaft zur Übernahme von Ehrenämtern nicht nur beim WTV beklagt. Auch Übungsleiter werden aus Altersgründen immer rarer, diejenigen, die sich engagieren, werden immer stärker belastet. Im Sommer 2006 werden wiederum Gespräche in Sachen Handball aufgenommen.: gibt es genügend Gemeinsamkeiten für einen "flotten Dreier" aus SV 09/35, TuS und WTV? Lange Zeit sah es so aus, dass sowohl im Jugendbereich als auch bei den Senioren ein echtes gemeinsames Interesse bestand. Für den Seniorenbereich wurde abgesprochen, dass man es zunächst mit einer Fusion WTV und TuS versuchen wolle. Im Jugendbereich aber wollte man eine Großfusion von JHG und JSG -das war die Spielgemeinschaft von SV09/35, CVJM und TV Dabringhausen- auf die Beine stellen. Über die finanzielle Beteiligung der Vereine war man sich einig.
Die Gespräche zogen sich bis Frühjahr 2007 hin, und obwohl schon alles klar schien kam der Zusammenschluß von TuS und WTV nicht zustande. Auch im Jugendbereich entzog sich der TuS der Fusion, so daß der JHG-Vertrag entsprechen den Bestimmungen zum Ablauf der Spielzeit 2007/2008 gekündigt wurde und eine neue Spielgemeinschaft mit dem Namen JHC (Jugendhandballclub) Wermelskirchen gegründet. Mit einem großen Aufgebot nahmen zahlreiche WTV-er am 25.August 2007 am Kirmesumzug durch die Stadt Wermelskirchen teil.
Was in der Handballjugend vorgemacht wurde, hat man 2008 bei den Senioren nachgeholt. Der HC Wermelskirchen besteht wie im Juniorenbereich aus den Handballabteilungen des SV09/35, CVJM, TV Dabringhausen und WTV 1860. Schade, dass sich der TuS der gemeinsamen Sache nicht anschließen wollte. Schade, das war auch das Urteil vieler Außenstehender. Hier wurde eine gute Gelegenheit vertan. 2008 komplettierte Armin Kalthoff den Vorstand wieder und so ist man mit Klaus Junge als Vorsitzender, Armin Kalthoff als Geschäftsführer und Anne Ueberholz als techn. Leiterin in die Vorbereitungen für das Jubiläumsjahr 2010 gegangen.
Nach der konstituierenden Sitzung des Festausschusses im Juni 2008 traf man sich nun bis Ende 2009 insgesamt 8 mal und hat in vielen kleinen Puzzle-Schritten einen Ablauf und das Programm festgelegt, die Räumlichkeiten im Bürgerzentrum reserviert und die vorgesehenen Gruppen für die Programmgestaltung kontaktiert.
Die Erstellung einer Festschrift zum Jubiläum gestaltete sich schwieriger und langwieriger als gedacht, insbesondere die Artikel über die verschiedenen Sportangebote mussten immer wieder angemahnt werden, gewiss, es war auch keine leichte Aufgabe für die Abteilungsleiter hier „journalistisch“ tätig zu werden.
Sportlich hat das Jahr 2009 keine besonderen Akzente gesetzt, die Übungsstunden der einzelnen Sportgruppen waren gut besucht und den Mitgliedern hat es Spaß gemacht. Das ist das wichtigste in einem Breitensportverein. 2010 wie auch schon in den Vorjahren nehmen unsere Sportschützen an den Deutschen Meisterschafften in München teil, unsere Leistungsschwimmer haben sich über die Verbandsmeisterschaften für die NRW-Meisterschaften qualifiziert und stellen erstmals nach langen Jahren mit Elena Meli wieder eine Jahrgangsmeisterin über 50 und 100m Rücken. Auch die Handballer des HC Wermelskirchen sind zurück in der Überholspur und feiern nach einer guten Saison den Aufstieg in die Verbandsliga. Die Jugendhandballer des JHC tragen wieder ein großes Freilufthandballturnier aus, in den Osterferien findet das erste Handballballcamp in der Schwanenhalle mit über 50 Teilnehmern statt und wird fortan jeweils in den Oster- und Herbstferien mit immer 60 Teilnehmern durchgeführt.
Bedauerlicherweise müssen wir zum ersten Mal eine längere Schließung der Sporthalle Realschule wegen der bekannten PCB-Problematik hinnehmen. Hier zeichnet sich eine offensichtlich längere und größere Mangelsituation von Hallenzeiten ab, die Sportgruppen müssen noch näher zusammenrücken.
Höhepunkt des Jahres 2010 waren zweifelsfrei die Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen des WTV. Startschuss war die Sportwoche Anfang Juni, die in der Bevölkerung leider nur auf geringe Resonanz stieß. Die eigentlichen Festivitäten waren für den 11. und 18. September vorgesehen. Obwohl die Vorbereitungen aus Sicht des Vorstands sehr rechtzeitig begonnen wurden, kam zuletzt doch noch die große Hektik auf. Die ursprünglich für Mai vorgesehene Veröffentlichung der Chronik zog sich bis in den Juli hin, die Zeit für die Korrekturbearbeitung war aufwendiger als geplant und manche Bilder entsprachen nicht der erforderlichen Qualität. Doch dann konnte das 90-seitige Exemplar den Mitgliedern und der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Am 11. September 2010 fand im festlich geschmückten großen Saal des Bürgerzentrums – hier wurde die schon sehr alte Vereinsfahne nochmals ins rechte Licht gerückt - der offizielle Festakt zum 150sten Geburtstag des WTV statt. 130 Gäste – geladene Gäste aus Sport und Politik sowie Mitglieder, die dem Verein länger als 50 Jahre angehörten – wohnten dem Festakt bei, der musikalisch von der Musikschule umrahmt wurde.
Cafe Wild hatte zu dem Fest eigens eine Praline kreiert, die bei den Anwesenden großen Anklang fand. Nach der Begrüßung der Ehrengäste durch den Vorsitzenden und dem Grußwort des Bürgermeisters hielt unser langjähriges Vereinsmitglied Peter Jörgens die Laudatio, ihm folgten Grußworte des Landrates und der Vertreter der Sportverbände und befreundeten Vereine. Anschließend blieb genügend Zeit für Gespräche und zum Erzählen von „Dönekes aus der guten alten Zeit“ und „weißt du noch“. Nachmittags um 15.00 Uhr fand in der Sporthalle Schwanen die Kreissportschau statt, bei der sich 15 Vereine aus dem Rheinisch Bergischen Kreis präsentierten,
Eine Woche später, am 18. September 2010, folgte die große Jubiläumsveranstaltung in beiden Sälen des Bürgerzentrums. Über 300 Mitglieder hatten für 1860 cent eine Eintrittskarte erworben, um Punkt 18.60 Uhr eröffnete der Vorsitzende die große Sause. Große Reden wurden nicht geschwungen, dafür war der Samstag eine Woche zuvor da, die Kunstturngruppe von Angelika Freund-Gebauer eröffnete die Schau, gefolgt von einer Darbietung der Thai-Bo-Gruppe von Rossi Karaschewski. Es folgte die Ehrung der Mitglieder, die in diesem Jahr 50 Jahre dem WTV angehörten und die Ehrung von Fritz Alfter, der dem Verein seit 75 Jahren angehört, ein äußerst seltenes Jubiläum. Anschließend boten ca. 40 Mädchen und Jungen einer Jazztanzsportgruppe aus Bergisch Gladbach eine 20-minütige Schau, die dann von der „Robescipping-Gruppe“ aus Wuppertal nochmals getoppt wurde.
Bis zu 10 junge Mädchen wirbelten für gut 20 Minuten –oftmals unterbrochen durch tosenden Applaus- mit dem oder den Seilen über die Bühne, die Seilchen flogen so schnell hin und her, dass man ihnen kaum noch folgen konnte. Eine wahrhaft artistische Meisterleistung. Die Begeisterung der Gäste war riesig.
Applaus spenden ist körperliche Anstrengung und das machte sich an dem nun eröffneten Buffet bemerkbar. Unsere dem WTV nahestehenden Firmen Daum und Eickhorn und Reuling-Becher hatten gemeinsam ein kalt-warmes Buffet gezaubert, an dem es an nichts mangelte. Die Gäste wussten dies zu schätzen und „räumten“ gut ab.
Bei Tanz und angenehmer Unterhaltung dauerte das Fest bis gegen 2.00 Uhr.
Beim Resume des Festausschusses eine Woche später war man sich einig, es war ein gelungenes Fest, die große Aufwand hatte sich gelohnt. Schade, dass es vorbei war.
2011 ist ein Jahr ohne besondere Höhen und Tiefen. Feste Größen im Sportjahr sind der Wermelskirchener Stadtlauf und das große Handballturnier JHC-Open, das in diesem Jahr erstmalig in 3 Sporthallen ausgetragen wurde, da man dem bergischen Wetter nicht so recht trauen kann. Alle am Ligabetrieb teilnehmenden Mannschaften schlagen sich in ihrer Klasse im oberen bzw. Mittelfeld.
Bei der Mitgliederversammlung im März gibt es leichte Verschiebungen im Vorstand, Armin Kalthoff tritt als Geschäftsführer nicht mehr zur Wiederwahl an, fortan übernimmt Anne Ueberholz diese Aufgabe, Walter Thiel, bisheriger Beisitzer, wird neuer technischer Leiter und Armin Kalthoff wird Beisitzer.
Im gleichen Jahr wird die Stadt Wermelskirchen von einer finanziellen Schieflage erfasst, dieses Thema und die Diskussion über Hallennutzungsgebühren beschäftigt von nun an den Vorstand. Stundensätze von € 1,50 bis zu € 5,00 geistern durch die Presse, freiwillige Leistungen der Stadt werden abgeschafft, die Finanzlage für die Vereine wird „bedrohlicher“. Beitragserhöhungen stehen im Raum.
2012 ist es dann soweit: in der Mitgliederversammlung macht der 1. Vorsitzende klar, dass es ohne eine angemessene Beitragserhöhung nicht weiter gehen kann. Bei einer angenommen Hallennutzungsgebühr von ca. € 2,50 kommt man mit einer Erhöhung von € -,50 für Jugendliche und € 1,00 für Erwachsene klar, sollten die Nutzungsgebühren höher ausfallen, müsste der Beitrag nochmals erhöht werden. Glücklicherweise ist es nicht soweit gekommen, im Sommer einigen sich Stadtverwaltung und der Stadtsportverband auf eine Gebühr von € 2,50 je Stunde, verbunden mit Vergünstigungen für die Jugend. Alle Nutzervereine müssen p.a. € 30.000 aufbringen. Für 2013 und 2014 muss der WTV jeweils rd. € 5.600 an die Stadt für Hallennutzungsgebühren zahlen.
Das Sportjahr 2012 gleicht in etwa dem des Vorjahres, bedauerlicherweise muss der HC Wermelskirchen seine 1. Mannschaft aus der Verbandsliga zurückziehen, der Vorstand ist nicht bereit finanzielle Risiken einzugehen.
Unsere Schwimmabteilung richtet im Herbst erstmals nach langer Zeit wieder einen Wettkampf aus, an dem 6 Vereine aus der Umgebung teilnehmen, leider kommt der Wettkampf in den Folgejahren aufgrund zu geringer Beteiligung nicht mehr zustande.
Zum Jahresende 2012 müssen wir aufgrund Eigenbedarfskündigung unseren Gymnastik-Treff unter der WTV-Halle (ehemals Schießstand) aufgeben, glücklicherweise haben wir in den Räumen vom MOMO-Ballettstudio eine neue Bleibe gefunden.
Die Entwicklung unseres Mitgliederbestandes zeigt seit 2011 wieder aufsteigende Tendenz, seit Ende 2012 liegt er konstant bei knapp über 1300 . Hiervon sind rd. 60% Kinder und Jugendliche, eine besonders erfreuliche Größe. Weniger erfreulich ist dagegen leider die Vereinstreue; nur knapp 20% unserer Mitglieder gehören dem WTV länger als 10 Jahre an.
2013 steigt die 1. Handballmannschaft des HCW in die Landesliga auf und spielt von Anfang an mit in der Spitze, unsere Leichtathleten richten Anfang Mai den 10. Wermelskirchener Stadtlauf aus, und unsere Sportschützen nehmen wie immer an den Deutschen Meisterschaften teil. Neben der seit Jahren bestehenden Kooperation mit der Kath. Grundschule in Sachen „offene Ganztagsschule“ schließen wir mit dem AWO-Kindergarten eine Kooperation „Bewegungsfreundlicher Kindergarten“ und mit dem Gymnasium eine Kooperation in Sachen „Leichtathletik“. Hier sehen wir noch weitere Entwicklungsmöglichkeiten.
Der unerfreuliche Zustand der Sporthallen sowie fehlende Hallennutzungszeiten bereiten dem Vorstand und vor allem den starken Jugendmannschaften zunehmen Sorgen, ob sich hier in absehbarer Zukunft Besserungen einstellen bleibt abzuwarten.
Anlässlich der Vorstandswahlen im März 2014 hat der 1. Vorsitzende klargestellt, dass er für eine weitere volle Vorstandsperiode von 3 Jahren nicht mehr zur Verfügung steht, sondern 2015 im Alter von dann 70 Jahren die Verantwortung in jüngere Hände legen wird.